Das LCN Bussystem hat zwei aus meiner Sicht entscheidende Vorteile. Die Verkabelung ist denkbar einfach und fast ohne Zusatzkosten, da für den Bus selbst nur eine zusätzliche Ader verlegt wird. D.h. für einen Raum wird neben 3 Adern für L1, N und PE noch eine Ader für den Bus (D=Daten) verlegt. Diese Ader wird im gleichen Leerrohr bzw. Kabel verlegt. Wenn man dann noch für alle Lichter und schaltbaren Steckdosen die Leitungen/Adern in die Verteilung berücksichtigt, kann man bequem in der Verteilung die Verdrahtung auf die nötigen LCN Bauteile vornehmen. Im Wohnzimmer waren es dann 8 Adern. Ansonsten meistens 5-6.
Im Gegensatz zu anderen Bus-Systemen wie z.B. KNX oder Loxone, wird kein separates „BusNetz“ benötigt. Ein solches Netz muss parallel zur herkömmlichen Verkabelung installiert werden. Darüber hinaus macht es bei einem Neubau Sinn, für jedes Licht oder schaltbare Steckdose, je eine zusätzliche Ader zu verlegen. Damit können die kostspieligen intelligenten Relais in der Fläche, auf wenige große Relais in der Elektroverteilung konzentriert werden. Auch bei möglichen Fehlern/Störungen behält man so u.a. eine bessere Übersicht. (Anmerkung Stand 2022 : Bislang gab es keine Störungen in dem BUS-System. Lediglich die Wetterstation wurde einmal ausgetauscht nach ca. 8 Jahren. LCN war sehr kulant und hat mir die neuen Wetterstation für 50% vom Neupreis abgegeben.)
Der zweite Vorteil ist das jede Komponente des Bus-Systems eigenständig arbeitet ohne eine zentrale Komponente. Fällt ein Bauteil aus, läuft alles andere ohne Probleme weiter.
LCN Bus ins LAN bringen
2014 - Für eine Visualisierung und dem Steuern über das Handy/App, wird in meinem Fall die LCN Umgebung über die LCN-PKU mit einem USB Kabel an eine Raspberry PI2 mit linhk angeschlossen. Die linhk ist ein vorinstalliertes und sehr abgespecktes Linux, wo die „Daten“ auf einem USB Stick abgelegt sind. Durchschnittliche PC Kenntnisse vorausgesetzt, ist selbst für nicht ausgewiesene Linux Enthusiasten, der Umgang mit dieser Lösung gut möglich. Über diese Schnittstelle, habe ich dann eine Anbindung mit Openhab realisiert.
2019 - Mittlerweile gibt es unter Koppler bei LCN auch eine fertige Lösung LCN-PKE, die via LAN/WLAN ins "Netz" gebracht werden kann.
Von LCN gibs dann noch die LCN-GVS/LCN-GVSHome. Damit sind noch weitere Alternativen verfügbar. Das kam für mich als Visualisierung jedoch nicht in Frage, da ich über Openhab neben der Visualisierung auch die Integration andere "Komponenten" im Haus ermöglicht habe.
Rollos / Lamellen
Alle Rollos/Lamellen liegen auf Relais LCN-RxH in der Verteilung. Die kann ich dann über die Schalter in den Räumen direkt ansteuern. Das spielt sich somit im LCN Bus ab und noch nicht im OpenHAB. Ferner über Logiken im LCN-Bus (z.B. Gruppen), oder aber auch im Openhab (siehe Sonnenschutz).
Beleuchtung / Steckdosen
Für die Beleuchtung in den Wohnräumen habe ich LCN-SH und (wenn ich eine Ader in die Verteilung vergessen habe ) UPPs verwendet. Im Außenbereich und für schaltbare Steckdosen habe ich ebenfalls LCN-RxH Relais verwendet.
Schalter
Hier kommen sowohl neben verschiedene LCN-GTx Typen, auch herkömmliche Taster zum Einsatz. Die „normalen“ Taster werden über entsprechende Adapter an den Bus angeschlossen. In jedem Raum habe ich min. ein LCN-GT6 verbaut. Damit habe ich gleich einen Temperatursensor, der dann wiederum für die Heizungssteuerung genutzt werden kann. Im Bereich Flur / Durchgänge und Garage habe ich bewusst normale Taster eingebaut. Grund war u.a. die Robustheit, einfache Handhabung auch für Gäste.
Ich habe bewusst für jeden Relais Kontakt oder Dimmer im LCN Bus einen Schalter/Taster im LCN-Bus zugeordnet. Damit kann ich "manuell" (also wie im normalen Haus auch) alles unabhängig vom OpenHAB schalten.
Lessons learned
Die Glasflächentaster von LCN sind für unerfahrene Gäste manchmal gewöhnungsbedürftig. Für Gäste würde ich am Eingang zum GästeWC herkömmliche Taster spendieren. Gleiches gilt für den Eingang / Ausgang zum Wohnbereich/Flur sowie Garage und Schleuse/Waschküche.
Alternativ dazu habe ich die Bewegungsmelder für das GästeWC, Schleuse und Garage aktiviert, welcher das Licht schaltet. Natürlich dann wenn es auch entsprechend dunkel ist. Kombiniert habe ich das dann noch mit dem Einschalten von diversen Deko-Lichtern, sodass auch Abends bevor es dunkel wird, Licht eingeschaltet wird. Ein Gast muss somit nicht zwingend Licht manuell ein- oder ausschalten.
Solche einfachen Funktionen habe ich im LCN-Bus "programmiert". Im OpenHAB hab ich die komplizierten Logiken/Regeln gebaut, wie z.B. Sonnenschutz.